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Tipps und Learnings im HRM:
Mag. Karl Lang,
Senior HR Director CEE, Siemens AG Österreich
(seit 1990 im HR-Bereich tätig)

Was beschäftigt Sie gerade in Ihrer HR-Praxis?
- Hybride Arbeitsmodelle,
- Changemanagement im Rahmen von New Normal,
- Weiterentwicklung der Entgelt- und Benefitsysteme,
- Sicherstellen der Talent Pipeline im Hinblick auf den Fach- und Führungskräftenachwuchs,
- Optimierung und Digitalisierung der HR-Prozesslandschaft.
Welche Tools helfen Ihnen dabei, die Sie empfehlen können?
Eigentlich die gesamte Klaviatur von digitalen Kommunikationsmedien, die man sich während der letzten Monate aneignen musste:
- Kollaborationsplattformen für Video-Meetings und zur Dokumentenablage,
- Enterprise-Social-Network- und Cloud-Lösungen,
- öffentliche Videokanäle,
- frei verfügbare Lernbibliotheken und
- fachspezifische Apps.
Was inspiriert Sie bei der HR-Arbeit?
- Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen aus dem eigenen Fachbereich,
- Reflexion von Berichten führender „Vordenker“ in der HR-Szene, darunter Meghan M. Biro, David Hanrahan, Jeanne C. Meister, Tim Sackett, Dave Ulrich und Erik van Vulpen, und
- Impulse bei Fachkonferenzen und Teilnahme an facheinschlägigen Veranstaltungen (in den letzten Monaten virtuell).
Was waren für Sie die größten Learnings der vergangenen Monate und welche Tipps können Sie anderen HR-Verantwortlichen weitergeben?
Die Krise hat sehr rasch gezeigt, wie manche sowohl im Führungs- als auch Mitarbeiterbereich damit überfordert waren.
Sich als Personalverantwortliche/r bei diesen Zielgruppen
- auf den Aufbau der Resilienz,
- auf den gezielten Umgang mit Veränderungen,
- auf die Stärkung einer variantenreichen Kommunikation und
- auf das Managen einer hybriden Organisation mit all ihren Facetten zu fokussieren,
gehört sicherlich zu den wichtigsten „To-dos“ für die Zukunft.
Was war das skurrilste Erlebnis Ihrer bisherigen HR-Laufbahn?
Nach über 30 Jahren im HR-Bereich gibt es eine Vielzahl von solchen Erlebnissen, aber die Kreativität bei unserem innerbetrieblichen Ideenmanagement ist manchmal schon skurril: ein Vorschlag betraf die Einrichtung eines eigenen Tiergartens am Firmengelände, um alle möglichen Haustiere dort während der Arbeitszeit in Betreuung geben zu können (als Vergleich dafür wurde der Kindergarten – auch am Firmengelände – herangezogen). Würden wir dieser Idee folgen, würden wir an einem Standort mit mehreren tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bald einen eigenen Zoo benötigen.
Welches Wort würden Sie gerne als HR-Unwort des Jahres nominieren?
„Gamechanger“ – da dieser Bezeichnung nicht immer gleich ein Paradigmenwechsel zugrunde liegt, sondern da sie – weil modern – für jede noch so kleine Veränderung herangezogen wird (unabhängig von der tatsächlichen Wirksamkeit). Oder anders ausgedrückt - nicht jeder, der sich mit der Zukunft und deren Herausforderungen beschäftigt, ist gleich ein „Gamechanger“.